Urlaubserlebnissbericht von Tobias Acker

Sommer-Urlaub und Fischen bei Friederike und Jochen im „Haus Ellerbusch“  – 10 Tage im naturbelassenen Paradies

 

Zum Geleit

Vorab, damit der geneigte Leser meine Erfahrungen an der Ostsee und der Fischerei dort einschätzen kann, der Hinweis, dass ich mit meiner Familie seit 25 Jahren mindestens zweimal im Jahr (im Frühjahr und im Herbst, den beiden Meerforellenhauptsaisons des Jahres) zum Urlaub und vor allem zum Fischen den Weg aus dem Rheinland an die deutsche Ostseeküste antrete. Manchem mag es spießig erscheinen, jedoch haben wir dem schönen Hohwacht in Schleswig Holstein in all den Jahren die Treue gehalten und ich kenne an der Küste dort jeden Stein, jedes Krautfeld, sowie die besten Meerforellenstandorte und -fangplätze. Meine angeltechnischen Erfolge dort verbesserten sich von Jahr zu Jahr und ich konnte jedes Jahr mehrere schöne, teils kapitale Meerforellenfänge in meinen Fangbuch verbuchen.

Nie hätte ich mir vorstellen können, Hohwacht untreu zu werden und eines der naheliegenden, als erfolgreich bekannte Meerforellenreviere (Fehmarn, Weissenhaus,Neustadt, ect) zu erkunden oder zu befischen  – ich hatte doch alles, was ich mir wünschte, dachte ich jedenfalls…..

Wie der Zufall so spielt begab es sich, dass ich im letzten Frühjahr mit meiner Familie zu einem Spaziergang an der Küste entlang von Hohwacht, über Seelendorf nach Weissenhaus aufmachte. Der Weissenhäuser Strand ist wohl mit Rügen das beste Meerforellenrevier Deutschlands – mir persönlich stets zu überlaufen, so dass ich dort bisher nur einige wenige Angelstunden verbracht habe. Ein weiterer Meerforellenhotspot ist der erste Steilküstenabschnitt zwischen Seelendorf und Weissenhaus – bekannt als „Eitz“, davor liegt die „Schweinebucht“ – ein tolles Revier, lange Sandbänke wechseln mit Krautfeldern, Blasentang und eine schnell auf tieferes Wasser abfallende Küstenstruktur machen es für die Meerforellenfischerei einfach perfekt.  Das einzige Problem ist, dass dieser Küstenabschnitt, sowohl von Weissenhaus, als auch von Hohwacht aus, nur durch einen langen, nicht unbeschwerlichen Fußmarsch zu erreichen ist. Darüberhinaus ist es zwar ein ausgezeichnetes, aber gerade für den ortsunkundigen Angler, ein nicht leicht zu befischendes Revier. Ein Blasentanggürtel im Natur/Steinstrandbereich und viele, teils rutschige Steine im Wasser schrecken sicherlich etliche Watangler ab oder bescheren ihnen ein Wasserbad, so daß der Angeltag schnell beendet ist. Nur mit Watstock ist die Strecke zu begehen  – um die richtigen Standsteine zum vernünftigen Werfen zu finden ist jahrelange Erfahrung oder ein Guide nicht nur wichtig, meiner Meinung nach sogar unabdingbar.

Genau dort traf ich an einem Aprilnachmittag 2015 einen Meerforellenfischer ausgerüstet mit Fliegenrute, Kescher und Watstock, der zielsicher seinen Weg durch die Stein- und Tangfelder watete ,bis er 15 Meter im Wasser, perfekt platziert zwischen Sandbänken und Krautfeldern auf einen Stein stieg.

Eine gute Stunde schaute ich ihm zu, dann kehrte er genauso zielsicher zum Ufer zurück,  grüßte freundlich „Moin – heute Mittag sind sie (die Forellen)etwas zickig – komme zur blauen Stunde wieder“ . Erstaunt darüber, dass jemand so irre ist, den beschwerlichen Weg zu diesem TopSpot zweimal täglich auf sich zu nehmen, begannen wir ein Gespräch, natürlich über die Meerforellenfischerei, an dessen Ende er mir seine Visitenkarte „Haus Ellersbusch  – Urlaub und Meerforellenfischen am Eitz“ übergab.

 

Sommerurlaub 2016

Ein neuer Hund lies unsere Frankreichurlaubspläne platzen, zu Hause bleiben wollten wir auch nicht, also an die Ostsee  – Anruf beim StammVermieter in Hohwacht – “Leider ausgebucht!“– und jetzt ??? – da fiel mir das Treffen mit Jochen und die Visitenkarte ein  – nach zwei freundlichen und unkomplizierten emails war alles klar und wir hatten für 10 Tage gebucht. Schon im Vorfeld des Urlaubs lief alles perfekt – Jochen fragte, wann wir ankommen  – da ich gerne die Nacht durchfahre um Stau zu vermeiden war meine Antwort „ So gegen 8 Uhr, wenn es ok ist“  – „Ja, überhaupt kein Problem ! Friederike erwartet Euch! „ war Jochens Antwort. Ein paar Tage später fuhren wir, pünktlich um 8, auf den Parkplatz des wunderschönen, im typischen norddeutschen Stil erbautem Haus vor und wie angekündigt erwartete und begrüßte uns Friederike mit ihrer unbeschreiblichen, freundlichen und aufgeschlossenen Art sehr herzlich und zeigte uns direkt Haus, Garten und unser Appartement.

 

Appartement/Haus/Garten

Das „Haus Ellersbusch“ in Döhnsdorf liegt eingebettet in herrlicher Natur, einen Steinwurf von einem der bekanntesten Meerforellenreviere Deutschland „Weissenhaus“ entfernt, zwischen Oldenburg und Lütjenburg. Die sehr gute Verkehrsanbindung ermöglicht auch Tagesausflüge mit kurzen Wegen in alle erdenkliche Richtungen, egal ob Oldenburg, Lütjenburg, Kiel, Puttgarden, Fehmarn oder Heiligenhafen als Ziel.

Genau wie auf der Homepage beschrieben, öffneten sich uns die Türen zu einem sehr geschmackvoll, großzügigem Appartement, das den Spagat zwischen modernem (Flat TV, Spülmaschine, riesiges Bad mit Dusche und Wanne)und natürlichem (viel Holz, warme Farben, gemütliche, große Couchecke und liebevoller Gesamteinrichtung ) Design locker schafft. Beeindruckt hat uns, dass im gesamten Interieur kein Plastik zu finden war. Die  klare Linie unserer naturverbundenen Gastgeber wurde hier noch deutlicher erkennbar. Das Appartement umfasst den ganzen 1. Stock des großen Hauses  – für eine dreiköpfige Familie mit großem Hund gibt es mehr als genug Platz.

Darüber hinaus luden uns Friederike und Jochen ein, den großzügigen Garten, samt angelegtem Grillplatz, und überdachter Sitz/Ess-Konstruktion zu nutzen, wann immer wir wollten. „ Wir möchten, dass ihr Euch für die Zeit Eures Aufenthaltes bei uns wie zu Hause fühlt“ waren die warmherzigen und auch genau so gemeinten Worte unserer Gastgeber – wir haben von dem tollen Angebot täglich gebraucht gemacht. So konnte der Hund ausgiebig im Garten tollen, unsere Tochter mit Pfeil und Bogen schießen oder zelten und wir saßen so manchen Abend alleine oder in angenehmer Gesellschaft mit Friederike, Jochen und deren Sohn Nelson am Feuer, um gemeinsam zu Grillen, Essen oder über Gott und die Welt sprechen oder über das Meerforellenfischen zu Fachsimpeln. Für den Großstädter gab es reichlich zu entdecken – so pflanzt und zieht Jochen seine eigenen Chilie-Schoten-Stauden, verarbeitet die geernteten Chilies zu einem köstlichen Chutney, was wir während unseres Aufenthaltes in diverse Gerichte mit eingekocht haben – ein außerordentlicher Genuss!

 

Meerforellen-Fischen mit Jochen

Den ersten Tag unseres Urlaubes verbrachten wir mit Auspacken, Einrichten, Erledigung der wichtigsten Einkäufe  – ich holte  ein wenig Schlaf von der Fahrt nach, und nach einer Tour an der Steilküste mit herrlichem Blick auf die Ostsee setzte ich mich an den Feuerplatz im Garten, genoss den Panorama-Blick auf eine wunderschöne Landschaft mit einer riesigen Kastanie und sofort setzte die komplette Entspannung, die man sich im Urlaub wünscht, ein.

Im Laufe des Abends gesellte sich Jochen zu mir. „Störe ich?“ fragte er in seiner ruhigen und freundlichen Art, was ich sofort verneinte und es entwickelte sich direkt ein höchst anregendes Gespräch über die Fischerei im Allgemeinen und das Meerforellenfischen im Besonderen. Nach mehr als 20 Jahren Erfahrung und intensiver Fischerei auf Meerforellen (allerdings wie oben erwähnt, ausschließlich in den Frühjahrs- und Herbstmonaten  – im Sommer 2015 verbrachte ich eine Woche in Hohwacht – allerdings meerforellentechnisch „Schneider“ – dazu später mehr….) glaubte ich mich irgendwo, falls man das so einschätzen kann,  auch als ortsfremder Angler, im oberen Drittel der 2. Bundesliga der Meerforellenfischer, einordnen zu können  – Jochen hingegen spielt eher Meerforellen-Champions League und zwar mit Potenzial den Titel jedes Jahr gewinnen zu können.

Ich habe während  unseren erstes Gespräch, den ruhigen und interessierten Zuhörer, aber auch den erfahrenen und  spannenden Erzähler Jochen  kennengelernt und im Nachhinein meine ich zu glauben, dass Jochen das Gespräch mit mir dazu nutzte meine Erfahrungen und Wissenstand  einschätzen zu können, um mich beim gemeinsamen Angeln weder zu unter- noch zu überfordern.  Selten habe ich einen Menschen mit so viel Empathie kennen gelernt. Jochen lächelte, als ich auf sein Angebot am nächsten Morgen um 3.30 Uhr zum Fischen aufzubrechen, ohne mit der Wimper zu zucken, annahm. Nach allem, was er mir über sein Leben als Meerforellenfischer berichtet hatte (und zwar ohne Protz und Selbstbeweihräucherung, wozu er aufgrund seiner nachgewiesenen Erfolge, durchaus jedes Recht gehabt hätte), brannte ich darauf mit ihm Fischen zu gehen.

3:30 Uhr Aufstehen am 2 Urlaubstag (und ich nehme es vorweg – jeder weiterer Tag begann in diesem Urlaub höchst freiwillig um diese Zeit)  – viele meiner Freunde hielten mich für verrückt, aber schon nach dem ersten Angeltag war mir klar, warum es immens wichtig war, das Bett zu solch früher Stunde zu verlassen. Im Sommer 2015 fischte ich eine Woche vergeblich auf Meerforellen in Hohwacht – allerdings hielt ich mich an die bekannten Zeiten aus der Frühjahrs- und Herbstsaison und fischte von 6:30 bis 10 Uhr und nochmals von 18 bis ca. 22 Uhr – wie gesagt: vergeblich! Mit der Sommerfischerei auf Meerforellen hatte ich gedanklich quasi abgeschlossen  – den Fisch der Tausend Würfe in einer „Nebensaison“ zu befischen als Zeitverschwendung verbucht – doch es sollte alles anders kommen….

Der Fußweg vom „Haus Ellersbusch“ zum Strand beträgt ca. 30 Minuten  – da das Zeitfenster zum erfolgreichen Fischen im Sommer allerdings sehr klein ist, fuhren wir mit den Fahrrädern, mit extra angebrachten Taschenlampen, die Jochen mir und der Familie zur Verfügung stellte, über einen landwirtschaftlichen genutzten Weg mitten durch die Felder  und ein kleines Wäldchen zum Wasser, welches wir nach 10 Minuten erreichten. Wenn ich um 3.30 Uhr noch im Halbschlaf auf den Drahtesel kletterte, war ich nach der Radtour, hellwach, meine Lungen sauerstoffdurchflutet und ich bereit zu Fischen….wenn ich denn etwas gesehen hätte….Der Schein der Kopflampe reichte ein paar Meter weit, aber im angetrübten Wasser der Ostsee war jeder Schritt, trotz Watstock ein Lotteriespiel – ohne Jochen hätte ich nach wenigen Sekunden garantiert mein erstes ungewolltes Vollbad genommen. Jochen allerdings wäre auch mit verbundenen Augen zu einem seiner Lieblingssteine gekommen, so begleite er mich in den ersten Tagen noch Schritt für Schritt durch den Blasentang, zwischen größeren Steinpackungen hindurch sicher zu einem Standstein, von dem man  perfekt einen Teil der Strecke abfischen konnte.

Dort angekommen wies er mich in das Revier ein, erklärte mir genau Wurfrichtung und Distanz, wo mit Fisch zu rechnen sei, oder wo erhöhte Hänger und Abrissgefahr bestand.  Ich fühlte mich nach kurzer Zeit perfekt instruiert und konnte, obschon es immer noch tiefdunkle Nacht war, mit dem Fischen beginnen.  Jochen wählte für sich einen Standstein unweit von meinem entfernt, so dass wir uns auch immer kurz austauschen konnten, was ein zusätzliches Gefühl der Sicherheit gab.

3. Wurf  (ich war mit der Spinnrute unterwegs, Jochen hingegen versuchte es mit der Fliegenrute)  – Biss !! – Rute krumm, starke Fluchten des Fisches nach rechts und links – und immer noch, aufgrund der noch nicht aufgegangenen Sonne kaum etwas zu erkennen – ein wahnsinns Drillerlebnis  – ich rechnete mit einer guten Meerforelle, die sich aber später als extrem kampfstarke 40er Makrele entpuppte. Das fing ja gut an und „zur Belohnung“  wurden wir und der neue Tag mit einem phantastischen, glutroten Sonnenaufgang begrüßt. Ein weiterer Spinfischer gesellte sich zu uns und verlor nach einer kurzen Zeit einen guten Fisch kurz vor dem Kescher.  Wenige Minuten  später sah ich in den Augenwinkeln, wie Jochen einen Fisch drillte  – hier konnte ich seine ganze Erfahrung bewundern, wie ruhig und kontrolliert er den Fisch ausdrillte und landete  – eine wunderschön gezeichnete 48er Meerforelle.

Wir fischten noch bis 7 Uhr weiter, wobei wir jeder noch einen Hornhecht fangen konnten. Jochen sagte, dass es erfahrungsgemäß noch bis 8 Uhr möglich sei eine Forelle „ans Band“ zu bekommen, jedoch entschlossen wir uns den erfolgreichen ersten Angeltag zu beenden. Die Forelle, die Jochen noch am Wasser mit professionellen Handgriffen sauber machte, schenkte er mir  – wir zauberten daraus, auf Jochens Rezeptvorschlag, ein wunderbares Abendessen, welches auch meine, sonst fischverschmähende 8jährige Tochter sichtlich genoss – von der Forelle blieb außer den Gräten nichts übrig, und wir fielen satt und überglücklich ins Bett mit der großen Vorfreude, dass um 3.30 Uhr des kommenden Tages der Wecker klingeln und ein ähnliches Erlebnis bevorstehen würde. Ich will hier nicht jeden Tag beschreiben  – aber am Ende des Urlaubes, wie oben bereits erwähnt, waren wir jeden Tag, bis auf eine Ausnahme, gemeinsam Fischen und ich konnte drei gelandete Forellen – alle zwischen 47 – und 52 cm, 3 starke, aber leider im Drill verlorene, sowie mehrere untermaßige und natürlich zurückgesetzte Meerforellen im Fangbuch vermerken – mehr als ich in der zugegebenen sehr schlechten Frühjahrssaison überlisten konnte. Dazu kamen noch weitere Makrelen und Hornhechte als Beifang. Das waren allein meine  Erfolge – Jochen konnte in der gleichen Zeit insgesamt 6 Forellen, davon die Hälfte 50+ sowie je eine 47er, 48, und 49er Forelle fangen  und mehrere untermaßige Fische haken und schonend zurücksetzen.

 

Fliege vs. Blech  – oder wie ich 6 Jahre früher als geplant zum Fliegenfischen kam

Jochen war in den Tagen sicher aufgrund seiner Kenntnis des Gewässers und seinen Erfahrungen in der Meerforellenfischerei erfolgreicher als ich  – wobei unter uns nie während des Fischen ein Konkurrenzgedanke aufkam und jeder dem anderen den Fisch, auch wenn es der einzige des Tages war, gönnte und sich ehrlich für den Angelpartner freute.  Allerdings schwor er mich schon am ersten Abend auf das Fliegenfischen mit seinen Vorteilen während der Sommersaison oder bei ablandigem Wind, wenn auch im Frühjahr und Herbst bei auflandigem Wind, trübem Wasser und hoher Welle für den Spinnfischer mehr zu holen ist, ein. Das Wetter kann man sich ja bekanntlich nicht aussuchen. Bis zu besagten Tag war ich Spinnfischer durch und durch  – hatte mit dem Blech im Wasser durchaus und nachweislich sehr gute Forellen fangen können, blickte oft etwas misstrauisch, wenn sie bei ruhigem Wasser aber erfolgreicher waren als die Spinnfischer, auch etwas neidisch in Richtung der fliegenfischenden Kollegen. „Wenn ich 50 Jahre alt bin, fange ich das Fliegenfischen an“ war mein Credo – Jochen sollte mich eines Besseren belehren. Im Gegensatz zum Frühjahr fing ich in diesem  Sommer alle Forellen ausnahmslos auf sehr kleine, bis maximal 12 Gramm schwere Blinker – mein Lieblingsblinker, der Hansen Fight in 18 bzw. 21 Gramm brachte nicht mal einen Anfasser! Jochens Erklärung mit dem veränderten Nahrungsangebot und Futteraufnahme der Fische leuchtete nicht nur ein, sondern wurde auch täglich durch Jochens Erfolge erneut belegt. So kam es vor, dass zwei Spinnfischer rechts und links von Jochen leer ausgingen, er jedoch erfolgreich und mit einem Lächeln im Gesicht an den Strand zurückkehrte „ Vielen Dank noch, dass ihr mir die Fische mit Euren Blinker in Wurfweite gelockt habt“ sagte er noch verschmitzt….das war für mich das finale Zeichen, schon weit vor meinem 50. Geburtstag mit dem Fliegenfischen zu beginnen und ich hatte den perfekten Mentor !

Mit einer beeindruckenden Ruhe und unglaublichen Fachwissen führte mich Jochen in die Geheimnisse des Fliegenfischens ein. Erst reine Theorie, abends am Feuer, am Tisch oder vor dem PC  mit ausgezeichnetem Anschauungsmaterial, wobei Jochen mit Engelsgeduld jede Frage des Anfängers beantwortete. Ich erwähne hier nur kurz, dass ich selbst für eine Angelschule arbeite um Menschen zum Angelschein zu verhelfen  und mich dementsprechend sonst immer in der Rolle des Ausbilders befinde. In der Rolle des Schülers mit Jochen als Lehrer habe ich mich sofort sehr wohl gefühlt – Jochens oben erwähnte Empathie ist dabei enorm hilfreich und wertvoll. Nachdem Jochen sicher war, dass ich die theoretischen Grundlagen verstanden und verinnerlicht habe, ging es an die Praxis. Zuerst im eigenen Garten, danach als meine Würfe langsam aber sicher besser wurden auf das 2 Minuten entfernte Feld, wo wir ohne Ende Platz hatten.  Jochen versteht es hervorragen seinen Schüler zu lesen und zu motivieren, Schwächen und Fehler werden sofort, aber sehr freundlich und mit aufmunternden Worten angesprochen, was sich für mich sehr professionell und vor allem hilfreich anfühlte. Wenn etwas gut lief sparte Jochen auch nicht mit Lob, was mich motiviert und zu weiteren freiwilligen Trainingseinheiten alleine anspornte. Jochen stelle mir währen des gesamten Urlaubs zwei Fliegenruten zum Training zur Verfügung.

 

Resumee

Eigentlich ist es Wahnsinn so einen Bericht zu schreiben und damit das gerade entdeckte Kleinod am Meerforellen- und Urlaubsfirmament der Öffentlichkeit preiszugeben, anstatt zu Schweigen und es mit all seinen Vorteilen für sich zu behalten. Es wäre aber zu schade um Jochens Wissen, Angel- und Lebensfreude, dass ich diese Erfahrungen nicht mit anderen teile und dem interessierten Meerforellenangler nicht die Chance gebe diese Erfahrung selbst zu machen. Mit keinem Wort hat mich Jochen oder Friederike darum gebeten, einen Bericht über meinen Urlaub zu schreiben  – ich habe es angeboten und mich gefreut, dass er nichts dagegen hatte, als ich offerierte meine Erfahrungen und Erlebnisse auf elektronisches Papier zu bringen und in seinem Meerforellenblock zu veröffentlichen. Mehr als 20 Jahre war ich Hohwacht und seinen Meerforellen treu – jetzt scheint aus einer zufälligen „Affaire“ eine ernsthafte Liebe zu werden  – für den Herbst 2016 und das Frühjahr 2017 habe ich samt Familie jedenfalls wieder im „Haus Ellersbusch“ bei Friederike und Jochen gebucht und freue mich jetzt schon unendlich auf ein Wiedersehen und gemeinsames, erfolgreiches Fischen.